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Bauwerke & Architektur - anno 1936

Das »Linde-Stadion«

Das »Linde-Stadion« bzw. »Carl-von-Linde-Stadion« oder unter Fans auch kurz und knapp das »Nürnberger-Linde« genannt, war eine Eissporthalle an der Äußeren Bayreuther Straße in Nürnberg-Schoppershof und befand sich von 1936 bis 2001 auf dem Gelände des später erbauten Mercado-Einkaufszentrums.


Bereits 1896 baute die Linde AG anlässlich der Bayerischen Landes-Gewerbe-Industrie und Kunstausstellung die zweite künstliche Eislaufbahn in Deutschland mit einer Nutzfläche von 612 Quadratmetern. Doch auf Grund des geringen Zuspruchs der Eisläufer und der starken Konkurrenz der Natureisfläche auf dem Dutzendteich im Winter wurde diese Hallen-Eisbahn an der Bayreuther Straße bereits 1905 wieder geschlossen und bis 1910 nur noch als Stangeneislager genutzt.

Erst im Jahre 1933 wurden die Pläne für eine neue Eissportarena wieder ausgegraben. Die Firma Linde bot an, ein neues Eisstadion zu errichten und über 50 Jahre zu betreiben, wenn in dieser Zeit keine andere Eisbahn in Nürnberg gebaut wird. So entstand 1935, anlässlich der bevorstehenden Olympischen Spiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen, an der Äußeren Bayreuther Straße in Nürnberg-Schoppershof für eine halbe Million Reichsmark das neue Linde-Stadion, seinerzeit noch ohne Überdachung.

Die Eröffnung des Linde-Stadions fand am 06.01.1936 mit einer großen Eisrevue und einem Spiel der Eishockeymannschaft der HG Nürnberg statt. Höhepunkt in den Vorkriegsjahren war im Linde-Stadion die Austragung der Deutschen Eishockeymeisterschaft mit dem Finale am 14.03.1937 in dem der Berliner Schlittschuhclub gegen den SC Riessersee unter den Augen von 6.000 Zuschauern 3:0 gewann. Zur zusätzlichen Steigerung der Attraktivität in den Sommermonaten wurde 1936 unmittelbar zwischen Linde-Stadion und Elbinger Straße das Linde-Freibad gebaut.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und mit der Besatzung Nürnbergs durch die Amerikaner war die Nutzung des Linde-Stadions bis Januar 1950 der US-Armee vorbehalten. Diese ließen dort ihre »Nuremberg Tigers« spielen. Ab 1950 wurde die Nutzung der Eisfläche durch Nürnberger Schüler und ab 1951 auch für Vereine der Stadt erlaubt.

Seit 1952 stand das Stadion wieder unter Obhut der Linde-Gesellschaft und der Stadtverwaltung Nürnberg. Nach umfassender Renovierung wurde die Eislaufbahn in den folgenden Jahren vom Eislaufclub Nürnberg genutzt. Fanden keine Sportveranstaltungen statt, wurde die Schlittschuhbahn zum Publikumslauf freigegeben. Im Jahre 1974 erhielt das Linde-Stadion seine lang ersehnte Überdachung.

Ab 1980 war das Linde-Stadion die Heimstätte des Eishockey Club Nürnberg EHC 80, die 1. Mannschaft trägt seit der Saison 1995/96 den Namen »Nürnberg Ice Tigers«. Bis Ende der 1980er Jahre wurde das Fassungsvermögen des Stadions auf 4.200 Plätze erweitert.

In den 1990er Jahren entsprach das Linde-Stadion nicht mehr den internationalen Standards. Verschiedene nicht überzeugende Nutzungs- und Finanzierungskonzepte führten zu der Entscheidung einer Ausschreibung für den Neubau eines Eisstadions in Nürnberg. Mit der Eröffnung der »Arena Nürnberger Versicherung« am 08.02.2001 war das Ende des Linde-Stadions besiegelt.

Das letzte Spiel der Nürnberg Ice Tigers im legendären Linde-Stadion fand zum 47. Spieltag am 02.02.2001 gegen die Moskitos Essen mit 6:4 statt. In den Folgewochen wurde der gesamte Stationkomplex des Linde-Stadions inklusive dem Linde-Freibad abgerissen. Auf dem Areal wurde von Oktober 2001 bis September 2003 das Mercado-Einkaufszentrum errichtet.

Galerie vom 08.07.2001 (23 Bilder)

Bildquelle: Dirk Nöldner www.noeldner.de

Galerie vom 16.09.2001 (1 Bild)

Galerie vom Jahr 2000 (1 Bild)

Galerie vom 21.10.1994 (1 Bild)

Galerie vom 11.01.1992 (1 Bild)

Galerie vom 1984 (1 Bild)

Bildquelle: aus dem privaten Tagebuch von Sabine Bergbauer

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Standort

Standort um 1960

Daten & Fakten

Name Linde-Stadion
Art Eissportstadion
Gesamtfläche 19.000 qm
Eisfläche 60 x 35 Meter
Tribünenplätze 4.200
Vereine Nürnberg Ice Tigers
EHC 80 Nürnberg
SG Nürnberg
HG Nürnberg

Bau-Infos

Architekt unbekannt
Überdachung im Jahr 1974
Architekt Natterer
Umbau 1980er Jahre
Eröffnung 06.01.1936
Abriss 2001

Eintrittkarte

Bildquelle: aus dem privaten Tagebuch von Sabine Bergbauer

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Letzte Aktualisierung dieser Seite


Stand: 05.05.2023


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